Umgebung Weimarplatz
(Ehemaliges NS-Gauforum), Weimar
Ziel der Wettbewerbsaufgabe ist die Umgestaltung und Verbesserung des städtebaulichen Umfeldes des ehemaligen NS-Gauforums am Weimarplatz. Unter Berücksichtigung der historischen Bedeutung als negatives Geschichtsdenkmal sollte ein in das Stadtgefüge vernetzter Standort entwickelt werden. Desweiteren sollte die ehemalige “Halle der Volksgemeinschaft”, ein Hallenkomplex mit ca. 34.500m² NF neugestaltet und Nutzungskonzepte vorgeschlagen werden. Der dem Entwurf zugrundeliegende Ansatz verfolgt die Umwandlung des ehemaligen Gauforums von einem sichtbaren Ort der Diktatur zu einem sichtbaren Ort der Demokratie, jedoch ohne dessen Vergangenheit unsichtbar werden zu lassen. Durch Rückbau der Halle bis auf die denkmalgeschützte Stützen- und Dachbinderkonstruktion wird der Raum des Weimarplatzes nach Osten verlängert. Nutzbar wird diese räumliche Erweiterung jedoch erst durch Aufhebung der bestehenden Geländesprünge an der Halle mittels eines kontinuierlichen Gefälles (1,7%) von der Carl- August- Allee bis zum Wasserbecken an der Friedrich- Ebert- Straße. In der Mitte des Weimarplatzes verbleibt ein breiter Streifen auf dem alten Höhenniveau, Relikt des ehemaligen Aufmarschplatzes. Die blockförmige Bebauung mit einem Lichthof teilt sich entsprechend des Rasters in kleinere nutzbare Einheiten (ca.70m²) , die sich entsprechend ihrer Nutzung zu größeren Einheiten verbinden lassen. Eine mögliche Nutzung ergibt sich aus der Vergangenheit des Ortes und der exponierten Lage; als Kulturforum mit unterschiedlichen Einrichtungen entsteht ein Ort für die Auseinandersetzung mit Themen, die zu Zeiten des NS- Regimes massiven Repressionen ausgesetzt waren. Unter der verbleibenden Stützenkonstruktion der alten Halle entsteht ein neues transparentes Gebäude aus Glas und Stahl.